Zusammenfassung
Der Kleine Kurier (Heliconius erato), zuweilen auch Kleiner Postbote genannt, ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Gattung Heliconius in der Familie der Edelfalter (Nymphalidae). Carl von Linné benannte die Art in seiner Systema Naturae nach Erato, einer Muse aus der Griechischen Mythologie.
Stichworte
Wissenschaftliche Klassifizierung
Die Leute fragen oft
Wie groß wird ein roter Postbote-Schmetterling? |
Wo kann ich den roten Postbotenschmetterling finden? |
Falter
Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 67 bis 80 Millimetern. Ihre Flügel sind auffallend lang und schmal. Die Grundfarbe ist meist schwarz, über jede Vorderflügeloberseite verläuft ein rotes Band von der Mitte des Vorderrandes bis zum Innenwinkel. Auf den Hinterflügeln erstreckt sich eine breite weiße Linie parallel zum Vorderrand. Die Zeichnung der Vorderseiten scheint auf die Flügelunterseiten hindurch. Die Färbung der Falter ist außergewöhnlich variabel und es treten regionale Unterarten auf, bei denen die Bänder- und Linienzeichnung vermindert ist oder fehlt. Auch gibt es Exemplare mit ausgedehnten braunen oder weißen Farbelementen.
Ei
Das Ei des Kleinen Kuriers hat eine gelbe Farbe, ist kegelförmig und mit vielen gezackten Längsrippen versehen. Kurz vor dem Schlüpfen der Raupe nimmt es eine orange Färbung an. Es wird einzeln an der Wirtspflanze abgelegt.
Raupe
Die Raupen sind oberseits cremeweiß und unterseits dunkelbraun gefärbt, über die gesamte Körperoberfläche schwarz punktiert und mit langen, schwarzen, leicht verzweigten Dornen versehen. Der Kopf ist strohgelb.
Puppe
Die hellbraun gefärbte Puppe zeigt einen hervorstehenden Sattel, am Hinterleib einige Tuberkel und Dornen sowie zwei lange flanschartige Kopfanhänge. Zuweilen gibt sie schwache Geräusche von sich.
Verbreitung und Lebensraum
Der Kleine Kurier kommt in Mittel- und Südamerika verbreitet, im Süden von Texas lokal vor. Die Art besiedelt in erster Linie tropische Regenwälder, ist jedoch auch in Kaffeeplantagen sowie in Gärten und Parkanlagen zu finden. Die Höhenverbreitung reicht vom Meeresspiegel bis in Höhenlagen von 1800 Metern.
Lebensweise
Die Falter fliegen das ganze Jahr hindurch in fortlaufenden Generationen mit schwerpunktmäßigem Vorkommen im Juli und August sowie im Dezember und Januar. Sie besuchen zur Nektaraufnahme gerne Blüten von Wandelröschen-, Hamelia- oder Palicourea-Arten. Vornehmlich die Weibchen nehmen auch Pollen auf. Die Pollen von Psiguria-, Citrullus- und Gurania-Blüten enthalten Aminosäuren, die nicht aus Nektar gewonnen werden können. Sie tragen in hohem Maße zur Langlebigkeit der Schmetterlinge bei, die teilweise bis zu neun Monate leben. Nachts versammeln sich Falter des Kleinen Kuriers an Übernachtungsplätzen, zuweilen in Gruppen von bis zu zehn Tieren. Die Raupen ernähren sich von verschiedenen Passionsblumenarten (Passiflora). Sie werden, ebenso wie später die Falter durch die aus diesen Pflanzen aufgenommenen Giftstoffe für Fressfeinde ungenießbar. Die Art ist weit verbreitet und gebietsweise nicht selten. In der Roten Liste gefährdeter Arten gibt es noch keinen Eintrag.