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Bläulinge

Lycaenidae
Lokale Schädlingsbekämpfung
Lycaenidae
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Zusammenfassung

Die Bläulinge (Lycaenidae) sind eine Familie der Schmetterlinge (Tagfalter). Sie kommen weltweit mit ca. 5200 Arten in 416 Gattungen (Stand: 2011) vor. Viele Männchen der europäischen Arten haben blau gefärbte Flügeloberseiten, daher der deutsche Name.

Bläulinge

Lycaenidae
Lokale Schädlingsbekämpfung

Wissenschaftliche Klassifizierung

kingdom: Animalia
phylum: Arthropoda
class: Insecta
order: Lepidoptera

Species

Castalius rosimon

Common Pierrot

Castalius rosimon

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Jamides celeno

Common Caerulean

Jamides celeno

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Celastrina echo

Echo Azure

Celastrina echo

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Celastrina argiolus

Holly Blue

Celastrina argiolus

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Celastrina ladon

Spring Azure

Celastrina ladon

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Everes argiades

Short-tailed Blue

Everes argiades

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Celastrina neglecta

Summer Azure

Celastrina neglecta

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Celastrina lucia

Northern Azure

Celastrina lucia

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Cacyreus marshalli

Common Geranium-bronze

Cacyreus marshalli

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Prosotas nora

Common Line Blue

Prosotas nora

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Jamides bochus

Dark Cerulean

Jamides bochus

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Jamides alecto

Metallic Caerulean

Jamides alecto

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Zizula hylax

Tiny Grass Blue

Zizula hylax

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Celastrina lavendularis

Plain Hedge Blue

Celastrina lavendularis

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Prosotas dubiosa

Tailless Line Blue

Prosotas dubiosa

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Merkmale

Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 24 bis maximal 50 Millimetern. Ihre Vorderflügel sind kompakt und nur 1,4 bis 1,9 mal länger, als sie breit sind. Die Flügeloberseiten sind überwiegend dunkelbraun, kupferfarben, blau oder violett gefärbt. Bei manchen Arten weisen die Flügeloberseiten einen metallischen Schimmer auf. Auf der Unterseite tragen viele Arten ein Muster aus dunklen, zum Teil hell umrandeten Flecken. An diesen sind die sehr schwer zu unterscheidenden Arten bei genauer Betrachtung gut zu bestimmen. Manche Arten haben Augenflecke und fühlerähnliche Schwänzchen am Hinterflügelrand, mit denen sie Fressfeinde überlisten, indem sie ihre Sitzposition umgekehrt einnehmen und dadurch sich vermeintlich von hinten anschleichende Angreifer früh erkennen können. Die Vorderflügel haben 10 oder 11 Flügeladern, bei denen die siebte Ader fehlt bzw. zusätzlich die achte und neunte verwachsen sind. Sie haben nur eine Analader (1b). Die Hinterflügel haben neun Adern und zwei Analadern (1a und 1b). Die Adern 3 und 4 sind verwachsen. Ihre am Ende gekeulten Fühler sind kurz bis mittellang und meistens ungefähr halb so lang wie die Vorderflügellänge. Die Falter haben neben ihren Facettenaugen keine Punktaugen (Ocelli). Sie haben keine Kiefertaster (Maxillarpalpen), und ihre dreisegmentigen Lippentaster (Labialpalpen) sind nach oben gerichtet. Sie haben einen voll entwickelten, nicht geschuppten Saugrüssel. Alle ihre sechs Beine sind gut entwickelt, aber die Vorderbeine der Männchen oft verkürzt und nicht zum Laufen verwendbar. Die Tiere weisen oft einen Sexualdichroismus auf. Die Weibchen sind, vor allem auf den Flügeloberseiten, anders gefärbt als die Männchen. Frisch in einem Ameisennest geschlüpfte myrmecophile Bläulinge wie Ameisenbläulinge können entkommen, da sie bewachste Schuppen tragen, welche die sie verfolgenden Knotenameisen irritieren und eine Weile behindern, den jungen Schmetterling zu überwältigen.

Merkmale der Raupen

Die Raupen haben einen kompakten, plumpen und meist abgeflachten Körperbau. Die europäischen Arten sind in ihrer Grundfärbung überwiegend grün. Ihre Behaarung ist meist kurz und dicht. Wenige Arten sind länger behaart oder kahl.

Lebensweise

Die tagaktiven Falter klappen ihre Flügel in der Ruheposition meist zusammen und öffnen diese selten. Die Raupen von über 75 % der weltweit vorkommenden Arten leben myrmekophil. Das heißt, dass sie von oder mit Ameisen leben. Es gibt unter ihnen parasitisch, trophobiotisch oder räuberisch lebende Arten. Sie leben gemeinsam mit Ameisen in deren Bau und ernähren sich entweder von deren Larven oder werden von den Ameisen gefüttert wie die Raupen des Lungenenzian-Ameisenbläulings (Maculinea alcon). Manche pflanzenfressenden Arten locken Ameisen durch ihre süßen Ausscheidungen, sodass die Ameisen sie auf ihren Pflanzen bewachen. Die meisten haben sich im Laufe der Zeit an das Leben mit Ameisen angepasst und besitzen neben speziellen Drüsen, die Honigtau aussondern, zum Beispiel den gleichen Geruch wie die Ameisenlarven, damit sie nicht als Eindringlinge im Ameisenbau behandelt werden. Auch können manche Arten Vibrationen und Geräusche erzeugen, mit denen sie Ameisen anlocken. Einige Arten haben zum Schutz vor Ameisenbissen eine oder mehrere der folgenden Anpassungen entwickelt: eine verdickte Cuticula und eine asselförmige Gestalt, einen unter den Prothorakalschild zurückziehbaren Kopf und eine kräftige Behaarung.

Nahrung der Raupen

Die pflanzenfressenden Arten ernähren sich vor allem von Hülsenfrüchtlern (Fabaceae), manche aber von Heidekrautgewächsen (Ericaceae), Lippenblütlern (Lamiaceae), Zistrosengewächsen (Cistaceae) oder Storchschnabelgewächsen (Geraniaceae). Es gibt zahlreiche Arten, die hochspezialisiert sind und bei denen sich die Raupen monophag von einer bestimmten Pflanzenart ernähren. Darüber hinaus gibt es extrem standorttreue Arten, wie zum Beispiel den Storchschnabel-Bläuling (Plebejus eumedon), der nur auf wenigen Quadratmetern um seine Pflanze lebt und auch nur den Nektar dieser saugt.

Entwicklung

Die Eier sind meist etwas abgeflacht, oder kugelig. Die Raupen verpuppen sich überwiegend in einer auf der Futterpflanze befestigten Gürtelpuppe, oder aber – z. T. ohne Gürtelfaden – am Boden oder unter der Erde. Bei Berührung sind die Puppen in der Lage zu stridulieren, was Angreifer abschrecken soll.

Gefährdung und Schutz

Da so viele Arten hoch spezialisiert sind, sind sie durch Eingriffe in ihre Lebensräume sehr verwundbar. Mittlerweile sind zum Beispiel nahezu alle Arten Mitteleuropas als gefährdet zu betrachten und weltweit gehören 30 % der als gefährdet eingestuften Tagfalter den Bläulingen an. Besonders empfindlich sind Arten wie zum Beispiel der Lungenenzian-Ameisenbläuling (Maculinea alcon), dessen Raupen sich phytophag ernähren und später von Ameisen in deren Nest getragen werden. Sie sind abhängig vom Standort der Futterpflanzen sowie vom dortigen Vorhandensein ebenfalls gefährdeter Ameisenarten. Bereits für sechs Jahre in Folge als ausgestorben galt der Miami-Bläuling, Hemiargus thomasi.

Systematik

Die Einteilung der Familie in Unterfamilien ist unklar und wird wissenschaftlich kontrovers diskutiert. Grundlage der Einteilung war lange eine Einteilung nach J.N.Eliot, der acht Unterfamilien unterschied. Später unterschied derselbe Autor nur noch drei, extrem weit gefasste Unterfamilien, von denen nur die Lycaeninae in Mitteleuropa vorkommen würden. Dieser Auffassung sind allerdings die meisten Taxonomen nicht gefolgt. Verbreitet werden heute sieben Unterfamilien anerkannt, viele Bearbeiter vereinen allerdings alternativ die Polyommatinae und die Theclinae in einer weit gefasten Unterfamilie Lycaeninae , so dass nach deren Auffassung nur vier Unterfamilien Bestand hätten. - Curetinae. einzige Gattung Curetis. tropisches Südost-Asien. - Poritiinae. 54 Gattungen, mehr als 580 Arten. Afrika und tropisches Ostasien. - Miletinae. 15 Gattungen, 150 Arten, bei vielen davon die Raupen räuberisch oder parasitisch. Vor allem in den Tropen der Alten Welt, wenige Arten holarktisch. - Aphnaeinae. 17 Gattungen, 278 Arten. Afrika (eine Gattung, Cigaritis auch in Asien, östlich bis Japan) - Lycaeninae - Polyommatinae - Theclinae

Mitteleuropäische Arten

Von diesen Unterfamilien kommen in Europa drei mit 140 Arten und Unterarten vor. Die nachstehende Auflistung beinhaltet alle mitteleuropäischen Arten.

Unterfamilie Lycaeninae

- Kleiner Feuerfalter (Lycaena phlaeas) (, 1761) - Blauschillernder Feuerfalter (Lycaena helle) (, 1775) - Großer Feuerfalter (Lycaena dispar) (, 1802) - Dukatenfalter (Lycaena virgaureae) (, 1758) - Brauner Feuerfalter (Lycaena tityrus) (, 1761) - Violetter Feuerfalter (Lycaena alciphron) (, 1775) - Lilagold-Feuerfalter (Lycaena hippothoe) (, 1761) - Südöstlicher Feuerfalter (Lycaena thersamon) (, 1784)

Unterfamilie Theclinae

- Nierenfleck-Zipfelfalter (Thecla betulae) (, 1758) - Blauer Eichen-Zipfelfalter (Neozephyrus quercus) (, 1758) - Grüner Zipfelfalter (Callophrys rubi) (, 1758) - Ulmen-Zipfelfalter (Satyrium w-album) (, 1782) - Pflaumen-Zipfelfalter (Satyrium pruni) (, 1758) - Kreuzdorn-Zipfelfalter (Satyrium spini) (, 1775) - Brauner Eichen-Zipfelfalter (Satyrium ilicis) (, 1779) - Kleiner Schlehen-Zipfelfalter (Satyrium acaciae) (, 1787)

Unterfamilie Polyommatinae

- Großer Wanderbläuling (Lampides boeticus) (, 1767); nicht bodenständig, nur als Wanderfalter - Pelargonien-Bläuling (Cacyreus marshalli), 1898; aus Südafrika eingeschleppt - Kleiner Wanderbläuling (Leptotes pirithous) (, 1767); nicht bodenständig, nur als Wanderfalter - Zwerg-Bläuling (Cupido minimus) (, 1775) - Kleiner Alpen-Bläuling (Cupido osiris) (, 1829) - Kurzschwänziger Bläuling (Cupido argiades) (, 1771) - Östlicher Kurzschwänziger Bläuling (Cupido decolorata) (, 1886) - Südlicher Kurzgeschwänzter Bläuling (Cupido alcetas) (, 1804) - Faulbaum-Bläuling (Celastrina argiolus) (, 1758) - Graublauer Bläuling oder Westlicher Quendelbläuling (Pseudophilotes baton) (, 1779) - Östlicher Quendelbläuling (Pseudophilotes vicrama) (, 1865) - Fetthennen-Bläuling (Scolitantides orion) (, 1771) - Alexis-Bläuling (Glaucopsyche alexis) (, 1761) - Blasenstrauch-Bläuling (Iolana iolas) (, 1816) - Quendel-Ameisenbläuling (Phengaris arion) (, 1758) - Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Phengaris teleius) (, 1779) - Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Phengaris nausithous) (, 1779) - Lungenenzian-Ameisenbläuling (Phengaris alcon) (, 1775) - Kreuzenzian-Ameisenbläuling (Phengaris rebeli) (, 1904) - Geißklee-Bläuling oder Argus-Bläuling (Plebejus argus) (, 1758) - Idas-Bläuling oder Ginster-Bläuling (Plebejus idas) (, 1761) - Kronwicken-Bläuling (Plebejus argyrognomon) (, 1779) - Kleiner Tragant-Bläuling (Kretania trappi (, 1927)) - Kleiner Sonnenröschen-Bläuling (Aricia agestis) (, 1775) - Großer Sonnenröschen-Bläuling (Aricia ataxerxes) (, 1793) - Nicias-Bläuling (Aricia nicias) (, 1830) - Storchschnabel-Bläuling (Aricia eumedon) (, 1780) - Rotklee-Bläuling oder Violetter Wald-Bläuling (Cyaniris semiargus) (, 1775) - Hochmoor-Bläuling (Agriades optilete) (, 1781) - Dunkler Alpenbläuling (Agriades glandon) (, 1798) - Heller Alpenbläuling (Agriades orbitulus) (, 1798) - Himmelblauer Bläuling (Lysandra bellargus) (, 1775) - Silbergrüner Bläuling (Lysandra coridon) (, 1761) - Escher-Bläuling (Polyommatus escheri) (, 1823) - Wundklee-Bläuling (Polyommatus dorylas) (, 1775) - Vogelwicken-Bläuling oder Prächtiger Bläuling (Polyommatus amandus) (, 1792) - Kleiner Esparsetten-Bläuling (Polyommatus thersites) (, 1835) - Hauhechel-Bläuling oder Gemeiner Bläuling (Polyommatus icarus) (, 1775) - Eros-Bläuling (Polyommatus eros) (, 1808) - Zahnflügel-Bläuling (Polyommatus daphnis) (, 1775) - Östlicher Esparsetten-Bläuling (Polyommatus admetus) (, 1783) - Weißdolch-Bläuling oder Großer Esparsetten-Bläuling (Polyommatus damon) (, 1775)

Europa / Afrika

- Satyrium esculi (, 1804) – Nordafrika, Iberische Halbinsel, Südfrankreich - Tomares ballus (, 1787) – Spanien, Portugal, Frankreich und Nordafrika - Deloneura immaculata (, 1868) – Südafrika, als ausgestorben vermutet - Lepidochrysops hypopolia (, 1887) – in Südafrika, als ausgestorben vermutet - Tarucus balkanica (, 1844) – westliches Mittelmeer bis Indien - Iolaus (, 1819) – in Afrika lebende Gattung der Theclinae

Amerika

- Euphilotes (, 1978) – im westlichen Nordamerika lebende Gattung der Polyommatinae - Euphilotes battoides (, 1867) – im Westen Nordamerikas - Euphilotes battoides allyni (, 1975) – im Westen Nordamerikas - Cupido (, 1801) – Gattung der Polyommatinae - Cupido comyntas (, 1824) – im Osten Nordamerikas - Plebejus acmon (, 1851) – im westlichen Nordamerika - Euphilotes battoides (, 1867) – im westlichen Nordamerika - Euphilotes battoides allyni (, 1975) – im westlichen Nordamerika - Lycaena mariposa (, 1866) – im nordwestlichen Nordamerika - Lycaena hermes (, 1870) – im südlichen Kalifornien bis Mexiko - Callophrys henrici (, 1819) – im östlichen Nordamerika - Callophrys mcfarlandi (, 1960) – in Mittel- und Nordamerika - Calycopis cecrops (, 1793) – im Osten und Südosten Nordamerikas - Calycopis isobeon (, 1872) – in Mittel- und Nordamerika - Atlides halesus (, 1777) – in Mittel- und Nordamerika - Lycaena helloides (, 1852) – in weiten Teile Nordamerikas

Asien / Australien

- Talicada nyseus ( – in Südostasien - Zeltus amasa – in Südostasien - Jameela (, 2010) – Gattung der Polyommatinae - Jameela albiplaga (, 1963) – in der australischen Region - Jameela palmyra (, 1860) – in der indonesischen bis australischen Region - Erysichton lineata (, 1874) – in der indonesischen bis australischen Region - Udara blackburni (, 1878) – auf Hawaii