Die Kräuselspinnen (Dictynidae) sind eine Familie der Echten Webspinnen aus der Überfamilie Dictynoidea. Einzelne Arten haben auch die Bezeichnung „Lauerspinnen“. Die Familie umfasst 52 Gattungen und 578 Arten.

Kräuselspinnen sind allesamt kleine Spinnen. Nur wenige Arten überschreiten eine Körperlänge von vier Millimetern. Viele Arten sind unscheinbar braun gefärbt, einige sind jedoch auch auffällig bunt wie beispielsweise die hellgrüne Nigma walckenaeri. Kräuselspinnen gehören zu den cribellaten Spinnen. Die meisten Arten stellen mit ihrem speziellen Spinnapparat keine Leimfäden her, sondern eine besonders feine und gekräuselte Spinnwolle. Diese wird in unregelmäßigen Netzen auf Pflanzen versponnen. In diesen feinen Netzen verfangen sich Insekten hoffnungslos und werden so zur Beute der Kräuselspinnen. Einige Gattungen wie Mizaga können keine Kräuselwolle produzieren, da ihr Cribellum reduziert ist.

Kräuselspinnen kommen in Mitteleuropa in unterschiedlichen Lebensräumen vor; auf Stauden, auf Trockenrasen, auf Bäumen und Büschen. Die Gemeine Kräuselspinne (Dictyna arundinacea) bevorzugt die Blütenstände von vertrockneten Pflanzen wie Rainfarn oder verschiedenen Doldenblütlern. Die Gelbe Kräuselspinne (Nimba flavescens) ist dagegen oft auf Eichenblättern zu finden, die Grüne Kräuselspinne auf Efeublättern und Wildem Wein. Arten wie die Gemeine Kräuselspinne sind überaus häufig und fast überall zu finden, wo es geeignete Standorte gibt, auch an Wegrändern und auf Ruderalflächen. Während des Sommers findet die Paarung statt. Das Männchen vibriert vorsichtig am Netz des Weibchens, um nicht selbst zur Beute zu werden. Während der Paarung hält das Männchen die Cheliceren des Weibchens mit den eigenen Cheliceren. Nach der Paarung lebt das Männchen dann noch eine Zeitlang zusammen mit dem Weibchen in einem Netz, bis es stirbt. Das Weibchen spinnt einen Kokon in ihrem Gespinst und legt darin ihre Eier ab.

In Europa sind 56 Arten verbreitet. Die wichtigsten in Mitteleuropa vorkommenden Gattungen und Arten sind: - Altella, 1884 - Altella aussereri, 1990 - Argenna, 1870 - Brigittea, 1967 – Mauerspinnen - Brigittea latens, 1775 – Dunkle Mauerspinne - Dictyna, 1833 – Heckenkräuselspinnen - Gewöhnliche Kräuselspinne – Dictyna arundinacea (, 1758) - Dictyna pusilla, 1856 – Braune Heckenkräuselspinne - Heckenlauerspinne – Dictyna uncinata, 1856 - Lathys, 1884 – Waldkräuselspinnen - Lathys humilis (, 1855) – Gewöhnliche Waldkräuselspinne - Marilynia, 1967 - Marilynia bicolor (, 1870) - Mastigusa, 1854 - Mastigusa macrophthalma (, 1897), kein Nachweis in Deutschland, Tschechien und der Schweiz, selten - Nigma, 1967 – Bunte Kräuselspinnen - Gelbe Kräuselspinne – Nigma flavescens (, 1830) - Nigma puella (, 1870) – Rote Kräuselspinne - Grüne Kräuselspinne – Nigma walckenaeri (, 1951)

Der World Spider Catalog listet für die Kräuselspinnen aktuell 52 Gattungen und 464 Arten. (Stand: Juli 2018) - Adenodictyna, 2008 - Adenodictyna kudoae, 2008 - Aebutina, 1892 - Aebutina binotata, 1892 - Ajmonia, 1934 - Altella, 1884 - Anaxibia, 1898 - Arangina, 1967 - Archaeodictyna, 1928 - Arctella, 1945 - Argenna, 1870 - Argennina, 1936 - Argennina unica, 1936 - Argyroneta, 1804 - Atelolathys, 1892 - Atelolathys varia, 1892 - Banaidja, 1967 - Banaidja bifasciata, 1872) - Bannaella, 2011 - Brigittea, 1967 - Brommella, 1948 - Callevophthalmus, 1906 - Chaerea, 1884 - Chaerea maritimus, 1884 - Clitistes, 1902 - Devade, 1884 - Dictyna, 1833 - Dictynomorpha, 1939 - Emblyna, 1948 - Hackmania, 1967 - Helenactyna, 1977 - Hoplolathys, 1947 - Hoplolathys aethiopica, 1947 - Iviella, 1967 - Kharitonovia, 2017 - Lathys, 1884 - Mallos, 1902 - Marilynia, 1967 - Mashimo, 1967 - Mashimo leleupi, 1967 - Mexitlia, 1967 - Mizaga, 1898 - Myanmardictyna, 2017 - Nigma, 1967 - Paradictyna, 1970 - Penangodyna, 1995 - Penangodyna tibialis, 1995 - Phantyna, 1948 - Qiyunia, 1989 - Qiyunia lehtineni, 1989 - Rhion, 1870 - Rhion pallidum, 1870 - Saltonia, 1942 - Saltonia incerta, 1898) - Scotolathys, 1884 - Scotolathys simplex, 1884 - Shango, 1967 - Shango capicola, 1909) - Sudesna, 1967 - Tahuantina, 1967 - Tahuantina zapfeae, 1967 - Tandil, 1940 - Tandil nostalgicus, 1940 - Thallumetus, 1893 - Tivyna, 1948 - Tricholathys, 1935 - Viridictyna, 1970